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Dienstag, 12. März 2013


DREI.

Brutus in Bärlin.

Tag EINS.

Dienstag früh, zum hundersten Mal ein Plan, der über den Haufen geworfen werden muss. Stress. Schon wieder. Immer immer wieder. Wie die ganzen letzten zwei Wochen auch schon. "Hej Leben, hör auf damit! Macht es Spaß, mich immer auszutesten?", denkt Jette. Immer am seidenen Faden hängend. Immer hoffend, dass nicht wieder etwas passiert, das sie aus der Bahn wirft. Und dann passiert es doch. Immer immer wieder. Wie der Wetterumschwung kam auch der Stimmungsumschwung. Kurzer Frühling zwischendurch und dann zack, auf einmal wieder Minusgrade und Schnee. Zu früh gefreut. Von wegen, Brutus sei weg. Tsss... Der gibt mal wieder sein bestes. Und in dieser Verfassung jetzt auf in die Hauptstadt zum Praktikum? Spießrute? Jette kommt, um mit dir zu laufen!....
Die vergangenen Tage haben Jette einfach viel zu sehr aufgewühlt. Kein Boden unter den Füßen. Freier Fall ahoi! Der zaghafte Versuch des Urlaubs, Stress mit der WG, Stress mit dem Frisör (wieviel Pech kann man haben?), Stress mit dem Auto. Nächster Termin bei der weisen M erst in drei Wochen. Zuhause Stress. Alle kaputt. Alles kaputt. Jette am kaputtesten überhaupt. Und trotzdem die einzige, die irgendwie in der Lage ist, wenigstens ein bisschen zu retten. "Die Verletzten soll'n die Ärzte sein"... Und die Freunde, die Jette ihr Sicherheitsnetz geworden sind und neuen Boden unter den Füßen wachsen lassen haben, sind alle in der Versenkung verschwunden. Blödes Timing. Noch so ein Erkennungsmerkmal von Jette. Aber wenn Brutus spielen will und beißt und bellt, braucht sie doch Hilfe! Wo sind die Tage hin, an denen es Jette gut ging? Wo sie zufrieden, ja manchmal sogar einen Moment lang glücklich war? Die Tränen und das schwere Herz haben alles weggespült und erdrückt.
Aber jetzt, jetzt bekommt Brutus einen Spielgefährten. Einen, der sich gewaschen hat! Nein, keinen WaschBÄRen. Aber den Berliner ~.
Das ist ein tüchtiger Geselle! Er schafft es tatsächlich Brutus in Schach zu halten. Vor lauter Bärentanz hat Jette gar keine Sekunde, sich mit Brutus rumzuplagen. Manchmal hilft Stress sogar bei Depressionen. Wenn's um's nackte Überleben (bzw. Nicht-Verloren-Gehen) in der großen Stadt geht, dann verstummt sogar Brutus und zieht sich in seine Höhle zurück. Na immerhin. Vielleicht kann Jette sich ja dieses Mal dadurch retten, dass sie den ganzen Tag unter Strom steht, viel laufen muss, viel frische Luft neben der stickigen Büroluft in die Lungen saugt. Vielleicht kann sie abends einfach bärenmüde ins Bett fallen und vergisst das Weinen. Das Nachdenken und Nachfühlen. Bleib bei Jette, lieber Bär!

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