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Sonntag, 21. April 2013


NEUN.

"I can't change. Even if I tried. Even if I wanted to..." Oder Wie ein eingetretens Kellerfenster.

Jettes Kopf ist mal wieder so unendlich voll. Die Gedanken wirbeln nur so durcheinander. Die letzten Tage waren unglaublich vollgestopft. So viel ist passiert. Viel Gutes hat sie geschafft und gemeistert, viel wurde aber auch mal wieder losgetreten. Eine geistige Lawine trotz Plusgraden. Irgendwie sollte sie so langsam mal diese Tabletten absetzen. Im Moment hat sie das Gefühl, dass die sie noch wirrer machen. Alles noch verzwickter, weil sie Jette sich ein wenig neben sich stehen oder eher sowas wie "über sich" schweben lassen. Komisches Gefühl, schwer zu beschreiben. Zu dieser gewissen Fremdheit kommt noch eine unglaubliche Wut auf ihre Therapeutin dazu. Bei der letzten Sitzung hat sie Jette einfach alles, was sie gesagt und selbst über sich festgestellt hat, umgedreht und ihr irgendwelche Unterstellungen in die Schuhe geschoben, die so einfach nicht stimmen. Aber nachdem sie das Desaster mal einigen Freunden geschildert und die Befangenheit wenigstens kurzzeitig in den Schrank gesperrt hat, macht alles unter Umständen ein bisschen mehr Sinn. Oder lässt Jette zumindest nicht mit einem Wutpegel von 300 morgen früh zu der guten fahren und innerhalb von einer Minute in die Luft gehen. - Hoffentlich.
Eins vergissst sie manchmal: Psychologie ist immer noch Manipulation. Im besten Fall sollte man natürlich davon ausgehen, dass ihre Therapeutin ihr nichts Böses will. Im Gegenteil. Aber manchmal, manchmal, wenn es so wehtut, was sie da zu hören bekommt, dann zweifelt Jette daran. Und ganz im Gegenteil zu anderen Malen waren es vergangene Woche kein "unangenehmes Stoßen auf Wahrheiten", sondern schlichtweg ungerechte und ungerechtfertigte Vorwürfe, die Jette zutiefst getroffen haben.
Alles Absicht?
Vermutlich.
Aber Manipulationsspielchen birgen eine Gefahr in sich: sie können auch immer nach hinten losgehen! Jette fühlt sich momentan so missverstanden von ihrer Therapeutin, so verraten und ausgespielt, dass sie am liebsten "Schluss machen" würde. Aber das war wohl nicht der Plan. Und das wäre auch nicht klug... Wie sollte es dann weitergehen?
Vermutlich war der "Angriff" wirklich perfide eingefädelt und sollte eine Bewährungsprobe sein. Aber Jette fühlt sich einfach nur gestoßen und ist frontal mit dem Kopf zuerst auf den Asphalt geknallt. Und blutet und hat Schmerzen und Schwindel und ist ganz durcheinander. Immer, wenn sie gerade ein Stückchen weit laufen kann, wird sie wieder geschubst. Das ist nicht fair. Kaputt sein ist so schrecklich. Nie scheint es aufzuhören, immer scheinen alle anderen "normal zu sein", "leben zu können", diese ganz einfachen Dinge tun zu können. Und Jette kann so vieles nicht. Macht sich den Druck von außen immer noch größer, verbaut sich mit ihren eigenen Erwartungen an sich alles und leidet einfach an sich selbst. Fühlt sich wie ein eingetretenes Kellerfenster und will doch einfach nur heile sein....

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