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Samstag, 22. Juni 2013


TAG 5

--Gedanken--


Unterernährt. Oder Stuhlkarussel fahren.

Wenn die wärmende Sonne nicht mehr wärmt, wenn Licht nur noch Dunkelheit verströmt, wenn nichts mehr satt macht, dann ist man unterernährt. Wenn jedes kleine Stückchen Zuwendung, jenseits von all der intermenschlichen Eisigkeit, zum Feuerwerk wird, zum letzten grünen Grashalm, an den man sich klammert. Wenn das Herz in Windeseile an die letzten lauwarmen Wesen gehängt wird und diese als sonnenheiße empfunden werden, wenn sich die mühsam erwachsene Hoffnung als trügerisch-fatamorgane Illusion entpuppt, wenn wieder nur einer fühlt, was es zu fühlen gilt, dann ist man unterernährt.

Emotional unterernährt.

Dann macht jedes noch so winzige Haferkörnchen satt. Dann meint man, dieser winzige Krümel stillte den Leerenhunger. Dann meint man, das Brummen und Knurren des Magens verstimmen zu hören. Doch vor lauter Darben werden die Sinne getäuscht. Vor lauter Schmerz übersieht man, dass nicht der rettende Laib vor einem liegt. Vergisst man, dass man lediglich ein Spatz unter vielen ist, dem ein aberkleines Krümchen zugeworfen wird. Ohne besondere Affektion.

Wenn man auf einer Insel sitzt, keiner einsamen. Wenn der Hals sich uhugleich reckt und streckt und der Kopf inspiziert, wie die Seefahrer vorbeiziehen. Wie andere stranden. Wie andere auch allein zu sein scheinen. Wie sie doch aber alle auf jemanden warten. Wie die mehrsame Insel dann letztlich zur einsamen wird. Wie alle, die passieren, Karussell zu fahren scheinen. Oder ist man gar selbst derjenige, der sich dreht? Und alles andere steht still?

Wenn einem schwindlig wird, wenn man den anderen beim leben zusieht. Als drehe man sich auf einem Stuhl. Immer und immer um die eigene Achse. Ohne Pause. Bis alles verschwimmt und man machtlos durch die Gegend taumelt. Und fällt.

Donnerstag, 20. Juni 2013


VIERUNDZWANZIG DIE ZWEITE.

TAG 2, 3&4. Oder Wenn schon die Kraft für Worte fehlt, wird's bedenklich.

Es ist Donnerstag. Abend. Nacht. Fast Freitag. Seit Montag ist Jette ausgezogen, kommt nur mal zu Besuch in die WG. Dachte, die Entscheidung, zu gehen, brächte sie weiter. Hat sie aber nicht. Sie wollte die Fäden in der Hand haben, sie wollte sich nicht so abhängig und ausgeliefert fühlen, sie wollte... ja - was genau wollte sie eigentlich? Irgendwie wieder die Kontrolle gewinnen, für etwas, das außer ihrer Kontrolle liegt wohl.
Ein Projekt ohne einen Plan dahinter anzufangen ist kritisch. Wie soll man einen Weg gehen, wenn man gar nicht weiß, wohin er führt?
Erst mal weg. Das war das einzige, was klar war. Und dann weiter sehen. Zwischendurch hat Jette ständig gezweifelt. Hatte Heimweh. Hat sich noch elender gefühlt, weil sie sich selbst um ihr gewordenes Zuhause gebracht hat. Obwohl, das stimmt nicht wirklich. Die Umstände haben sie um ihr Zuhause gebracht. Sie hat lediglich versucht, die Notbremse zu ziehen. Nach dem langen Bremsweg ist jetzt aber trotzdem noch nicht klar, ob der Zug sicher zum Stillstand kommen wird. Gar nichts ist klar. Es ist ein ständiges hin und her und her und hin.
Jettes Psyche ist zwischenzeitlich Amok gelaufen. Erneut die Bestätigung: nichts ist vorbei. Gar nichts. Brutus ist kein Schoßhündchen. Er hatte sich nur für eine Weile verstellt. Wieder die Zweifel, wieder die Angst, bleibt ihr nur die Klinik? Schafft sie das alles nicht? Schafft stattdessen ihr Leben sie?
Alles ist so bodenlos, sie fällt und fällt und fällt und ist so unfassbar erschöpft und gelähmt und traurig dabei. Und so stumm und wortlos manchmal. Und so zungenerstarrt. Und nur die Augen können noch schreien, aber die Schmerzschreie werden wie so oft missverstanden. Und dann beginnen sie wieder, diese endlosen Erklärungsversuche, diese Aberverstehtmichdocheinfach,ichkannnichtanders, dasistdieKrankheit - Ansätze. Und wieder dieses Unvermögen der anderen, das Jette nachvollziehen kann und will, aber wofür sie nicht auch noch die nicht vorhandene Kraft aufbringen kann. Dieses Gefühl, schon so jung wie ein Pflegefall zu sein, der sich selbst und dem ganzen Umfeld auch noch zur Last wird.
Sie hat sich im letzten Sommer kategorisch dagegen gewehrt, aber vielleicht würde eine Selbsthilfegruppe doch nützen? Jette hat Angst, vom Leid anderer noch weiter herunter gezogen zu werden, auf Leute zu treffen, die tatsächlich schon versuchten, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Mit noch mehr Erfahrungsberichten konfrontiert zu werden von Menschen,  die ihre Monster auch nach Jahren noch nicht losgeworden sind. Was ist denn, wenn das alles nie endet? Jeder Tag jetzt ist schon so schwer. Ist nur ein "Aushalten". Ist nur ein 'okay, es wird schon einen Sinn haben, aber wann sehe ich ihn und wann werde ich endlich erlöst?'Und immer die Frage: wie lange ertrage ich mein Leid noch? Wann breche ich endgültig unter der Last zusammen? Warum wird auch jetzt nichts gut, nicht mal nach über einem Jahr in der fetten Depression, nachdem die leichte schon über Ewigkeiten hinweg dahinschwelte?! Nach so viel Arbeit, Erkenntnis, nach so viel Kraft und Tränen. So viel Erschrecken und neu erwachsener ersten Freude und Wärme, die endlich wieder spürbar wurden.
Wieso tritt das Leben immer nach?
Wo liegt der Sinn darin?
Menschen haben es nicht alle gleich. Das stimmt nicht. Manche haben mehr Glück, manche weniger. Manche haben ein gutes Fundament dazu, andere ein schlechteres und andere gar keines. Aber wenn man zu den letzteren gehört, was sollen da die dummen "JedemwiderfährtLeid, esistnurdieFrage,wiemandamitumgeht"- Floskel-Sätze? Du kannst noch so tapfer sein, noch so stark kämpfen, noch so sehr an eine gute Wendung glauben, noch so viel Arbeit in ein Glücklichsein investieren. Wenn es nichts gibt, das dich trägt, nützt all die Anstrengung nicht. Und wer das nicht versteht, der schätze sich wirklich glücklich. Denn derjenige hat so viel Fundament, dass er keinen Schimmer hat, wie es ist, grund-los zu sein.

Montag, 17. Juni 2013


VIERUNDZWANZIG

Umzug. Oder Beine-Hand-Laufen!
TAG 1.

Manchmal hilft nur die Flucht nach vorn. Manchmal muss man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Manchmal muss man tun, was einem schwerfällt, damit es schließlich wieder leichter geht. Jette ist heute ausgezogen. Spontan. Und fürs erste. Aber wie lang genau dieses 'erste' dauert, weiß sie selbst noch nicht. Es gibt noch keinen Masterplan. Es gibt nur ein Sofa, ihren Eisbären und ein paar Klamotten u persönliche Dinge. Eine brennende Kerze und ihre Tabletten. Es gibt seit heute das Ersatz-Zuhause in der vergrößerten Wohnung ihrer Schwester. Weil sie aus ihrem eigenen ausgezogen ist. Ihrem mühsam erkämpften, das sie grad einfach nur noch unglaublich leiden lässt. Weil dort wieder passiert, was immer passiert. Weil sie zusehen muss, wie wieder jemand, den sie wollen würde, jemand anderes will. Weil sie wieder nicht mitspielen darf. Weil ihr fragiles Kartenhaus dadurch längst wieder so ins Wanken geraten ist, dass sie sich jetzt ganz schnell selbst retten muss. Sie geht, schickt sich selbst auf Kur. Um hoffentlich ein weiteres mal der Klinik zu entgehen. Jette hat hier ihre Privatanstalt. Die kleinen Mäuse ihrer Schwester tun ihr gut und das Herz tut nur kurz ein kleines bisschen dolle weh. Aber das ist schließlich sein gutes Recht. Also weiter die Beine in die Hand und laufen, einfach laufen. Und trotzdem zur Ruhe kommen. Und auf einen besseren Lauf nach der Ruhe hoffen.

Sonntag, 16. Juni 2013

DREIUNDZWANZIG.

Tropf, tropf. Tropf. Tropf. Brutus hat sich festgebissen. Tropf. Das Gedankenmonster beherrscht Jette wieder vollständig. Tropf. Keiner da. Tropf. Ganz allein auf dieser verdammten Welt. Tropf.
Tabletten wieder erhöhen? Bringt auch nix. Das ist wie Probleme wegtrinken. Sie sind trotzdem noch da, auch wenn man den Schmerz darüber vielleicht vorübergehend betäuben kann. Tropf. Das war's dann wohl, mit den "guten Monaten". Nicht ganz 4 an der Zahl. Und dann ist sie wieder da, die Depression? Dann ist wieder alles so sinnlos, alles so leer? Tropf. Es soll aufhören. Dieses Ausgeschlossen-Sein. Aber Jette darf einfach nicht mitfahren im Welt-Leben-Karussell. Eine Runde, dann ab! Los! Wieder raus mit dir! Tropf. Wer und was heilender Balsam sein können, hat sie gesehen die letzte Zeit über. Aber sie darf das einfach nicht behalten. Tropf. Kann sich einfach nicht erklären. Kriegt einfach nicht, was sie braucht.

Dienstag, 11. Juni 2013


ZWEIUNDZWANZIG.

Brutus. Und Gummibären. Oder Rücklichter von hinten.

Er ist super. Brutus. Auf ihn ist immer Verlass. Er verlässt einen nie. Kommt früher oder später immer wieder zurück. Wie ein Bumerang. Brutus ist fordernd. Momentan zieht er sich alles an Energie, was er bekommen kann. Und Jette steht kurz vor dem Zusammenbruch. Es ist nicht vorbei. Es ist noch nicht vorbei, vielleicht wird es nie vorbei sein. Vergessen wir das mit dem "Kurve kriegen". Sie ist längst rausgeflogen. Mit ordentlichen Brüchen und Prellungen und Schmerzen und Wunden und dann Narben. Alles wieder kaputt.
Und dann, als das Monster Brutus mit den süßen (Gummi) Bären besänftigt werden sollte, kommt es noch schlimmer.
Dann weiß Jette endlich, dass ihr Gefühl sie mal wieder nicht getäuscht hat. Sie hat gewusst, das wird nix.
Wieder nix.
Mit der Liebe und mit ihr.
Und dann ist sie froh, dass sie schon vor ein paar Tagen gedanklich aufgegeben hat.
Dass die Depression sie schon die letzten Tage wieder heulen lassen hat.
Dass die Depression sie schon die letzten Stunden heulen lassen hat.
Denn das verhindert grad den ganz großen Schmerz.
Aber der wird schon noch kommen.
Denn auf den ist schließlich auch Verlass.
Aber was soll man schon falsch verstehen, an Wein und Äpfeln und einem Messer auf dem Weg zu wem auch immer?
Dieser Zug ist sowas von weg. Tja, manchmal verliert man und manchmal gewinnen die anderen. So bleibt das wohl. Und solang man die Rücklichter von hinten sieht, hat man vielleicht noch nicht begriffen.
Aber wie Brutus und Schmerz kommt auch die Erkenntnis immer wieder zurück.

Montag, 10. Juni 2013



EINUNDZWANZIG.

Entscheidung. Oder "And if you're still bleeding you're the lucky ones. Cause most of our feelings they are dead and they are gone."

Jette wäre gern ein Stein. Denn es tut so weh, kein Stein zu sein. Am Wochenende ist sie gefallen, die Entscheidung. Jette braucht Pläne, braucht Orientierung, braucht Konzepte, braucht Konstrukte. Braucht Leit(/d)fäden, braucht Struktur.
Die Entscheidung: sie wird aufgeben, wird gehen lassen. Wird loslassen, woran ihr Herz hängt seit einigen Wochen. Weil es nicht anders geht. Also es geht nicht anders, als sein Herz an so einen warmen Menschen zu hängen. Aber es geht auch nicht anders, als diesen ziehen zu lassen. Weil die Umstände nicht passen. Mal abgesehen davon, dass Jette nicht mal weiß, wie es denn mit der gegnerischen Gefühlslage aussieht. Aber was spielt das schon für eine Rolle, wenn man schon im Voraus die Zeichen deuten kann. Wenn man schon sieht, welche Hindernisse bestehen, von denen man später sagen und bereuen wird, dass man sie nicht von Anfang an als unüberwindbar erkannt hat. Sich fragen wird, warum man so blind war. Sich fragen wird, warum man es dies mal nicht besser wusste. Nicht besser gemacht hat. Nicht besser hinbekam.
Wie gern sie würde. Aber sie kann nicht. Kann einfach nicht. Nicht aussprechen, wie es um sie steht. Nicht das Risiko eingehen. Denn kann nicht verkraften, wieder enttäuscht zu werden. Sich selbst zu enttäuschen.
Und selbst wenn, Jette erträgt sich kaum selbst. Mal mehr, in letzter Zeit eher weniger. Schlägt um sich, wenn sie verletzt ist. Das kann man niemandem zumuten. Kann nicht erwarten, dass das jemand auf sich nimmt.
Und selbst wenn, Jette ist viel zu wacklig auf den Beinen. Ruht nicht in sich selbst, würde sich zu 200 Prozent verausgaben. Wäre wieder nichts, wäre sie wieder allein. Und das kann und darf sie nicht mehr. "Nichts sein" ohne den anderen. Man muss auch nur mit sich allein noch jemand sein.
Und selbst wenn, es gäbe keinen Platz. Zwei Lebenswelten, die kollidierten.

Es ist die einzige Möglichkeit. Bewusst und freiwillig loslassen. Denn alles andere würde noch mehr schmerzen. Die völlig illusionsfreie, harte, entmystifizierte Realität. Die Hoffnung, die sich wieder zerschlagen würde.
Es ist die einzige Möglichkeit, mit noch halbwegs wenig Schaden irgendwie den ganz ganz tiefen Abgrund zu umschiffen.
Wäre Jette nur ein Stein, täte es wohl nicht so weh.

Freitag, 7. Juni 2013


ZWANZIG.

Übervoll. Oder Der Kampf gegen die Biester in sich selbst.

Emotionale Massenkarambolage. Die volle Bandbreite des Gefühls-Repertoires, das ein menschliches Wesen so zu bieten hat in ebenso voller Dröhnung wild durcheinander. Wumm, wumm, wumm, krawumm. Bumm.
Jette kämpft. Den scheinbar nie endenden Kampf mit dem momentan so erstarkten Brutus. Hängt am seidenen Faden. Wurde im seidenen Spinnennetz längst wieder eingewebt. Dreht und wendet sich, um den Kopf noch irgendwie aus der Seidenschlinge zu ziehen. Diese Hilflosigkeit überwinden. Irgendwas im Griff haben. Dinge auf die Reihe kriegen. Nur nicht im Bett liegen bleiben, nur nicht verschanzen, nur nicht vom Gedankenmonster auffressen lassen.
Jette setzt einen stillen Notruf ab. Er wird erhört, ihre Schwester steht vor der Tür. Von wegen, die beiden hätten nichts gemeinsam. So ein Quatsch. Wie man ihnen das über Jahre hinweg nur so erfolgreich einreden hatte können. Das letzte und nächste Stück Familie, das irgendwie noch einigermaßen übrig ist. Aber auch hier zieht es sich in Jette zusammen. Sie wird Beobachterin ähnlicher Kämpfe, die auch sie in der Vergangenheit ausgefochten hat. Wird Beobachterin ähnlicher Schmerzen, ähnlicher Narben. Immer wieder Wiederholung.
Was tut man, wenn man als ansatzweise so zu bezeichnendes Ding namens Fundament nur sich selbst hat? Während man doch aber immer noch ein überwiegender Scherbenhaufen ist.
Was tut man, wenn die Biester in den anderen, die einen selbst kaputt gemacht haben, nun im Ich wohnen? Wüten, kratzen, beißen, brüllen?
Was soll schon daraus werden, wenn man ständig sich selbst bekämpfen muss? Nur die dunklen Geister nicht die Überhand gewinnen lassen.
Was tut man, wenn man sein Herz so sehr an jemanden hängt, dass es wehtut?
Was tun denn all die anderen, dass es bei ihnen so anders läuft?
Haben die keine Biester?
Was tun sie, dass sie ankommen? Wenigstens zwischenzeitlich einmal?
Was tun sie, dass die Schwermut und Einsamkeit sie nicht ertränken?
Was tut man, wenn sich der bedrohlich tickende Sekundenzeigertaktschlag verdoppelt? Wenn die Zeit rast? Wenn man mit jedem Atemzug weiß, dass das Loslassenundgehenlassenmüssen näher und näher und immer näher kommt?
Was tut man, wenn man nicht von dannen ziehen lassen will, was einem lieb geworden ist?
Wenn man keine Kraft hat, für einen dritten tränenverregneten Sommer in Folge?

Donnerstag, 6. Juni 2013


NEUNZEHN.

Fass ohne Boden. Haus ohne Fundament. Oder In der Abwärtsspirale.

Willkommen zurück. Land unter. Oh, unpassende Formulierung in Anbetracht des Hochwassers in weiten Teilen der Stadt.  Aber eigentlich trifft es genau das ziemlich gut: die Deiche sind durchgeweicht, der Damm an einigen Stellen durchbrochen, das Wasser strömt ungehindert ein. Und Jette ertrinkt fast daran.
Ab einem gewissen Punkt wird dann eben doch wieder alles zu viel. Zu viel Anstrengung, zu viel kaputte Familie, zu wenig Alternativzuhause, was zu viel bröckelt. Zu viel Herz an zu wenig Sicherheit und Stetigkeit gehängt, zu viel Angst, zu viel Schmerz, zu viel Erinnerung. Zu viel Unverständnis der anderen, zu viel Unvermögen des Selbst. Zu viele Tränen, zu viel im Bett vergrabene Zeit.
Zu viel Sinnlosigkeit.
Zu viele Zweifel.
Zu viele Fragen.
Zu viel zu viel.
Kann man den Fluch, der auf einem liegt, durchbrechen? Kann man die unendliche Geschichte endlicher machen?
Hört es einfach irgendwann einmal auf, dieses Wehtun? Diese Abhängigkeit?
Ist das Glück eines Tages nicht nur für ein paar Stunden geborgt, sondern kann man es einfach irgendwann auch einmal behalten?
Wird nicht einfach irgendwann einmal endlich alles gut?