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Montag, 10. Juni 2013


EINUNDZWANZIG.

Entscheidung. Oder "And if you're still bleeding you're the lucky ones. Cause most of our feelings they are dead and they are gone."

Jette wäre gern ein Stein. Denn es tut so weh, kein Stein zu sein. Am Wochenende ist sie gefallen, die Entscheidung. Jette braucht Pläne, braucht Orientierung, braucht Konzepte, braucht Konstrukte. Braucht Leit(/d)fäden, braucht Struktur.
Die Entscheidung: sie wird aufgeben, wird gehen lassen. Wird loslassen, woran ihr Herz hängt seit einigen Wochen. Weil es nicht anders geht. Also es geht nicht anders, als sein Herz an so einen warmen Menschen zu hängen. Aber es geht auch nicht anders, als diesen ziehen zu lassen. Weil die Umstände nicht passen. Mal abgesehen davon, dass Jette nicht mal weiß, wie es denn mit der gegnerischen Gefühlslage aussieht. Aber was spielt das schon für eine Rolle, wenn man schon im Voraus die Zeichen deuten kann. Wenn man schon sieht, welche Hindernisse bestehen, von denen man später sagen und bereuen wird, dass man sie nicht von Anfang an als unüberwindbar erkannt hat. Sich fragen wird, warum man so blind war. Sich fragen wird, warum man es dies mal nicht besser wusste. Nicht besser gemacht hat. Nicht besser hinbekam.
Wie gern sie würde. Aber sie kann nicht. Kann einfach nicht. Nicht aussprechen, wie es um sie steht. Nicht das Risiko eingehen. Denn kann nicht verkraften, wieder enttäuscht zu werden. Sich selbst zu enttäuschen.
Und selbst wenn, Jette erträgt sich kaum selbst. Mal mehr, in letzter Zeit eher weniger. Schlägt um sich, wenn sie verletzt ist. Das kann man niemandem zumuten. Kann nicht erwarten, dass das jemand auf sich nimmt.
Und selbst wenn, Jette ist viel zu wacklig auf den Beinen. Ruht nicht in sich selbst, würde sich zu 200 Prozent verausgaben. Wäre wieder nichts, wäre sie wieder allein. Und das kann und darf sie nicht mehr. "Nichts sein" ohne den anderen. Man muss auch nur mit sich allein noch jemand sein.
Und selbst wenn, es gäbe keinen Platz. Zwei Lebenswelten, die kollidierten.

Es ist die einzige Möglichkeit. Bewusst und freiwillig loslassen. Denn alles andere würde noch mehr schmerzen. Die völlig illusionsfreie, harte, entmystifizierte Realität. Die Hoffnung, die sich wieder zerschlagen würde.
Es ist die einzige Möglichkeit, mit noch halbwegs wenig Schaden irgendwie den ganz ganz tiefen Abgrund zu umschiffen.
Wäre Jette nur ein Stein, täte es wohl nicht so weh.

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