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Dienstag, 13. August 2013

EinUndDreissig


"Jetzt ist [er] weg, und ich bin wieder allein, allein". Oder "Das Gute ist der Feind des Besseren!"

Das menschliche Gehirn ist beschränkt. Hat einiges drauf, aber dennoch: es ist beschränkt. In Momenten wie diesen, an Tagen wie diesen, wenn es darum geht, Dinge zu begreifen.
Wenn ein Mensch stirbt, braucht man oftmals lange Zeit, um ansatzweise zu begreifen, dass derjenige tatsächlich weg ist.
Wenn ein Mensch weggeht, ist es häufig ähnlich "un-fassbar". Nicht zu fassen eben. Man WEISS, dass man denjenigen für lange Zeit oder vielleicht sogar nie wieder sehen wird, aber man begreift es nicht. Noch nicht. Steht zunächst unter einer Art Schock.
Jette ist in einer ähnlichen schock-starrigen Rauschphase. Jetzt ist es vorbei. Endgültig. Der Monsterbändiger ist weg. Weit weit weg. Und jaja, das weiß sie ja.
Ach, gar nichts weiß sie. Der Schmerz hat sich zwar den Tag über gekonnt hinter der Ecke versteckt, aber mit der Nasenspitze schaut er schon wagemutig hervor. Das nächste große Ach kommt noch (mal), nach der gestrigen Weltuntergangsstimmung, da muss sich Jette nichts vormachen. Muss eh erst alles sacken. Und dann, dann geht' s irgendwie weiter. Muss ja. Muss immer.
Ihre Schwester meinte im großen 2-stündigen Heul-Schrei-Krampf zu ihr, dass "das Gute der Feind des Besseren" sei. Ahja. Auch das muss sacken. Und dann stimmt es womöglich sogar. Wie oft muss man etwas, woran das Herz hängt, gehen lassen. Aber wenn man es dann tut, unter viel Weh und Ach akzeptiert und annimmt, dann taucht so manches Mal etwas neues auf - und mit dieser Unbefangenheit sogar etwas besseres. Es ist schwer zu glauben, dass noch etwas/ jemand besseres das tun könnte, trotzdem sollte man nicht davon ausgehen, dass das Leben einem per se eins reinwürgen will. Warum auch?
Jette darf trauern. Darf traurig sein. Darf sich so hohl und leer und unfreudig fühlen. Das ist okay, denn sämtliche Träume sind ja grad zerplatzt.
Aber wie schon vor einigen Wochen kann sie nach etwas Besinnungszeit vielleicht wieder etwas noch besseres FÜR SICH daraus machen. Kann weitergehen. Wieder ein Level weiter. Kann für sich das produktivste aus der Begegnung machen. Kann der Erfahrung einen Sinn geben. Immerhin hat sie es heute geschafft, sich aufzuraffen. Sich nach Perspektiven, Jobs, ehrenamtlichen Tätigkeiten umzusehen. Noch mal zu sammeln, was ihr wichtig ist, was sie kann, worauf es ihr ankommt und das in Angriff zu nehmen. Vielleicht wird etwas daraus. In jedem Fall ist Ablenkung gut und wichtig. Und ein neues Ziel zu haben, einen neuen Plan. Damit es Jette nicht auffrisst, das große Loch namens hoffnungsloser Leistungsgesellschaft, in der Jette doch nicht mehr mitspielen kann. Und irgendwie ja auch gar nicht will.

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