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Samstag, 21. September 2013

4zig.

'Where we've got holes in our hearts, yeah we've got holes in our lives. Where we've got holes, we've got holes but we carry on.' Oder Frewillige Veränderung hilft.

Löcher im Herzen, Löcher im Leben. Und trotzdem weitermachen. Danke Passenger. Du singst das so sanft dahin und triffst es doch auf den Punkt, denkt sich Jette. Irgendwie ist es komisch. Die Hülle funktioniert und der Kern möchte den ganzen Tag nur heulen und schreien. Aber irgendwie kann sie gar nicht so richtig. Erst, wenn sie richtig runtergefahren ist. Am besten, wenn sie eigentlich schlafen sollte. Dann kommen die schmerzhaften Fieslinge unerschrocken aus der dunklen Ecke gesprungen und fallen Jette an und "verbringen dann mit ihr die Nacht". Wann hört das denn auf? Es muss doch aufhören. Das geht doch so nicht. Sie geht doch so kaputt. Wie soll sie das denn schaffen?
Jette hat sich so ein dämliches Buch gekauft. "Liebeskummer überwinden in 4 Wochen". Ja, peinlich. Und ja, es ist genauso, wie es klingt. Schrottig. Es ist von einer Therapeutin geschrieben und Jettes hatte ihr gesagt, sie soll doch einfach mal googeln, was man als Mittel gegen Liebeskummer im Netz so findet. Na schönen Dank auch.......
Jedenfalls eine Fehlinvestition. Das Problem ist aber wahrscheinlich nicht mal, dass da irgendwelche netten Ideen mit Mantras und Farben drin stehen, sondern dass ständig vom "Ende der Beziehung" gesprochen wird. Grund genug, das Ding aus dem Fenster zu werfen. Es gibt keine Beziehung. Es gab auch keine. Es gibt auch nicht die ganzen negativen Antworten auf irgendwelche vielsagenden Therapeuten-Fragen. Es gibt gar nix. Doch, gut, den Trennungsschmerz gibt es. Aber Jette.. Jette fällt mal wieder aus der Norm raus.
Schreibt denn keiner "Liebeskummer auch ohne Beziehungsende-Bücher"? Klar, Jette ist wieder anders als die anderen. Ist ja ganz was neues.
Erstaunlich, wie frustrierend sogar so ein eigentlich hilfreich angedachtes Buch sein kann.
Jedenfalls stand in dem ollen Ding auch etwas klitzekleines eventuell doch nützliches: die Ernährung spielt bei der Überwindung von Liebeskummer eine Rolle. Magnesium ist gut, Omega-3 ist gut, Vitamine sowieso. Also knallt sich Jette das ganze Zeug jetzt rein. Ih, Fischöl-Kapseln, von denen man stundenlang aufstößt. Jette HASST Fisch. Aber wenn es dem Herzen davon tatsächlich besser gehen würde? Wenn nur der Schmerz nachlässt? Dafür nimmt sie den Geschmack in Kauf.
Warum kann sie also funktionieren? Liegt es an den Ergänzungspräparaten? Oder was ist das los eigentlich, im Hause Jette? Sie hat keine Ahnung. Versteht sich selbst nicht. Alles ist so seltsam. Die Zeit rast durch, phasenweise ist es, als wäre gar nichts und dann zack, rumms, kommt alles wieder hoch. Frei nach Lust und Laune.
Sie muss es ihm immer noch schreiben. Dass sie nicht mehr schreibt. Aber sie packt es einfach nicht. Sie kann das nicht.
Eigentlich spielt es keine Rolle. Eigentlich ist es genau wie jetzt auch schon. Jetzt hört und sieht sie ja auch nichts von ihm.
Was aber anders sein wird, ist die Endgültigkeit.
Es ist wie wenn ein Mensch über lange Zeit krank ist und sich abzeichnet, dass er bald gehen muss.
Man weiß es und das Leben ist doch nicht mehr so, wie es vorher war. Man weiß, der Abschied kommt und dann ist alles anders, dann gibt es kein Zurück mehr. Aber solang derjenige noch da ist, fehlt die Endgültigkeit. Die stellt sich erst ein, wenn es endlich wirklich endgültig ist. Mit dem Ende.
Wenn sie jetzt sagt, sie bricht den Kontakt ab, dann und ja erst wirklich dann ist es vorbei. Jetzt ist es eine Schreibpause, dann aber ist es das Schreibende.
Und Jette hasst Enden.
Und Fischgeschmack. Auch, wenn der das Ende vielleicht erleichtern sollte.


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